QR – Mühle in Deinsen

Zu finden: Unter der Mühle 1

Erzählung zur ehemaligen Mühle an der Akebeke in Deinsen

Mühlengebäude um 1952

Wenn man heute am Astweg entlang spaziert, ist von ihr nichts mehr zu sehen – und doch stand hier einst eine Mühle: die Mühle an der Akebeke (heute Unter der Mühle 1). Seit 1649 klapperten hier die Mühlräder, angetrieben vom Wasser, das aus Teichen und über ein ausgeklügeltes System unterirdischer Kanäle zur Mühle geleitet wurde.

Wohngebäude ohne Mühle

Der erste bekannte Müller war Heinrich Ihßen, der den Betrieb später, 1678, an Cord Ihßen übergab. Über Jahrhunderte hinweg war die Mühle im Besitz verschiedener Familien, zuletzt der Familie Waßmann-Beiße, auf deren Grundstück sich das Wasser der Akebeeke durch einen eigens angelegten Graben schlängelte – vorbei an Feldern und einem Wasserfall, der als Staubecken diente. Dieser Wasserfall, von dem heute nur noch ein altes Zeitungsfoto erhalten ist, war für viele Deinser Kinder ein beliebter Spielplatz.

Foto: LDZ 18.1.19883 Am Wasserfall

Die Leine-Deister-Zeitung berichtete am 6. Februar 1901 von einem großen Ereignis: dem Verkauf von Hof und Mühle mit 2 Gängen, mitsamt 54 Morgen Land, Holzrechten, zwei Mahlgängen und einer Reinigungsmaschine – versteigert im Gasthof Hampe. Ein Stück Deinser Geschichte wechselte damals den Besitzer.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Aus: Mit dem technischen Fortschritt rüsteten viele Landwirte auf eigene Schrotmühlen um – die Wassermühle verlor ihre wirtschaftliche Bedeutung. Mitte der 1920er Jahre wurde der Betrieb schließlich eingestellt.

Heute erinnert kaum noch etwas an diesen einst so wichtigen Ort. Die Gebäude, die sich heute hier befinden, lassen die Geschichte der alten Mühle nicht mehr erkennen. Doch wer genau hinschaut, entdeckt an der heutigen Hofanlage noch eine Inschrift im Mauerwerk, die stumm von der Vergangenheit erzählt.

Inschrift: Knolle geb. Pape

Und in den Erinnerungen der älteren Dorfbewohner lebt sie weiter: die Mühle an der Akebeke – mit ihrem Rauschen, ihrem Rhythmus, und dem Leben, das sie über Generationen hinweg nach Deinsen brachte.

Ausschnitt Landkarte von 1879 (Quelle Heimatmuseum)

Quelle: https://kulturium.de/Kulturatlas/