Ein Streifzug durch die Dorfgeschichte Deinsens
Willkommen am Thie – einem historischen Mittelpunkt des Dorfes Deinsen. Rund um diesen Platz erzählen alte Höfe und Häuser von über 300 Jahren Dorfleben. Ihre Bewohner prägten das gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben des Ortes.
Quelle ist eine Niederschrift (Nov. 1989) von Erich Kreybohm, sen. aus vorhandenen Dokumenten und Erzählungen seiner Vorfahren. https://www.deinsen.de/wp-content/uploads/ueber%20die%20Jahre/1976-1989/Am%20Thie/Am-Thie_Deinsen.pdf

Das Haus/Hof wurde1892 auf dem Grund seiner Vorfahren aus dem 16. Jahrhundert erbaut. Christoph Kreybohm (geb. 1793) war Bürgermeister in Deinsen von 1844 – 1856 und Veteran der Schlacht bei Waterloo 1815. Er erhielt damals eine Tapferkeitsmedaille. Diese befindet sich noch heute im Besitz der Familie Kreybohm. Er diente in einem Hamelner Regiment. Sein Sohn Georg war 40 Jahre Bürgermeister von 1856 bis 1895. Der landwirtschaftliche Betrieb hat 5 Generation Bestand gehabt.
Die 1896 in Deinsen gegründete Spar- und Darlehnskasse sollte sich auf die Dörfer Deinsen, Marienhagen, Deilmissen und Dunsen erstrecken. Die Genossenschaft trat dem Verband der Hannoverschen landwirtschaftlichen Genossenschaften bei. >>siehe hierzu einen Zeitungsartikel der LDZ unter dem 28.Juni 1898
Bis in die 1980 Jahre wurden in der guten Wohnstube bei Erich Kreybohm Bankgeschäfte der Spar- und Darlehnskasse mit Sitz in Eime getätigt.

Familie Bothmann
Das Nachbarhaus ist ein Doppelhaus und wurde im 17. Jahrhundert als „Hierhius“ gebaut, d.h. als Hirtenhaus für Rinder- und Sauhirten der Gemeinde bis1840. 1895 verkaufte die Gemeinde das Haus an die Familie Bothmann, die aus Ockensen zugezogen waren. Fritz Bothmann betrieb einen kleinen Krämerladen und fuhr mit Pferd und Wagen über die Dörfer. Zur Dorfverschönerung trägt noch heute der schöne Fachwerkbau bei.
Im Winkel (heute Familie Hahn)
Das Haus wurde Anfang des 17. Jh. erbaut. Um 1930 wurden die von Hand geformten Dachziegel durch neue ersetzt. Später wurde das Haus noch mit einem kleinen Anbau versehen. Auf Grund der Eingemeindung zum Flecken Eime musste der Straßenname in Gasse geändert werden, da es postalisch innerhalb der Gemeinde nur einen „Im Winkel“ geben darf. Ebenfalls im Winkel wohnten 3 Generationen Tönnies. Heinrich Tönnies verkaufte später das Haus und machte in der Schmiedestraße einen Kurzwarenladen auf.

Am Thie-Brunnen
Der Hof (Ende des 17. Jahrhundert) ist eines der ältesten Gebäude mit in Deinsen. Als es im 1. Weltkrieg keine Schuhe zu kaufen gab, wurden in der dort ansässigen Tischlerei Meyer Holzsandalen hergestellt. Der Zimmermann Basse betrieb später eine Landwirtschaft. Das Haus wird noch heute bewohnt.

Das Nachbarhaus wurde im 17. Jh. als Försterhaus gebaut. Der letzte Förster, der es bewohnte, hieß von Seelen. Die Försterei wurde später aufgelöst und das Haus an Heinrich Beiße verkauft, der es als Arbeiterhaus nutzte, bis er es an den Landarbeiter K. Marahrens verkaufte. Quelle: G. Meyer um 1957

Hinter dem Hof Kreybohm betrieb Adolf Beiße eine kleine Landwirtschaft. Das Haus war aus dem 17. JH. Mitte des 19. JH brannte das alte Dach ab. Gelöscht wurde aus dem Thie-Brunnen. Beiße besaß 2 kleine Pferde und einen Kutschwagen. Damit machte er nebenberufliche „Taxifahrten“. Das Haus wurde um 1990 abgerissen.