Fata Morgana in Deinsen – ein neuer BodenKunstSchatz im Landkreis Hildesheim

(11.08.2025) Mitten in der weiten Landschaft am Külf  bei Deinsen ist ein neuer künstlerischer Blickfang entstanden: Die niederländische Künstlerin Karin van der Molen hat ihre Installation „Fata Morgana“ vollendet – eines von zehn Kunstwerken des Projekts BodenKunstSchätze im Landkreis Hildesheim.

Spontane Eröffnung mit Dorfbezug

Zur Fertigstellung des Kunstwerks versammelten sich spontan interessierte Bewohnerinnen und Bewohner aus Deinsen direkt vor Ort. Nach einer kurzen Begrüßung durch Ortrud Michael, Dorfmoderatorin in Deinsen, gab Birgit Krauß vom Kulturbüro Hildesheim Einblicke in das Projekt. Anschließend erzählte Karin van der Molen selbst, warum sie sich für dieses Werk entschied:

Die Arbeit besteht aus drei transparenten Heuhaufenformen, die wie stille Erinnerungen an vergangene Zeiten wirken. Einst prägten solche Heuhaufen die Felder der Region – Sinnbilder für das enge Miteinander von Mensch, Tier und Erde. Heute sind sie aus dem Landschaftsbild verschwunden. In van der Molens Installation tauchen sie neu auf: nicht mehr als praktische Objekte, sondern als fragile, durchscheinende Kunstwerke. Sie erscheinen flüchtig, fast unwirklich – wie eine Fata Morgana, die zugleich von Geschichte erzählt und den Blick für die Landschaft neu öffnet.

Feierlich übergab die Künstlerin ihre Installation in die Obhut von Andreas Stucke, dem Eigentümer der Wiese am Külf. Er hatte das Projekt in den vergangenen Tagen bereits tatkräftig unterstützt. Als es bei der Umsetzung kleine Material-Engpässe gab, sprang die Deinser Dorfgemeinschaft kurzerhand helfend ein – ein weiteres Beispiel für das starke Miteinander im Ort.

Über die Künstlerin

Karin van der Molen ist international für ihre ortsspezifischen Land-Art-Installationen bekannt. Ihre Arbeiten entstehen stets im Dialog mit der Umgebung – mit natürlichen Materialien wie Holz, Stroh oder Weidenruten, aber auch mit ungewöhnlichen Werkstoffen wie Porzellan oder Metall. Weltweit hat sie bereits Projekte realisiert: In Japan etwa sammelte sie mit der Bevölkerung zerbrochenes Porzellan und verwandelte es in ein Kunstwerk, das alte Pilgertraditionen aufgriff. In Deutschland verarbeitete sie Weinfässer zu skulpturalen Säulen, die mit Porzellan-Mosaiken bedeckt waren.

Nature is without distinction, without prejudice, without good or bad… My environmental art is my way to open this experience“, beschreibt van der Molen ihre künstlerische Haltung.

Das Projekt BodenKunstSchätze

Die Installation in Deinsen ist Teil des Projekts BodenKunstSchätze, das an neun Orten im Landkreis Hildesheim umgesetzt wird. Internationale Künstlerinnen und Künstler setzen sich darin mit dem Boden auseinander – als Lebensgrundlage, Speicher von Geschichte und Träger kultureller Bedeutung. Neben den Kunstwerken gibt es ein Begleitprogramm mit Diskussionen, Führungen und Aktionen, bei denen auch das Hildesheimer Bodenbündnis als Initiator des Projekts eine Rolle spielt.

Träger des Projekts sind der Cluster e.V. und die Cluster Projekte GmbH. Gefördert wird es von der Europäischen Union über LEADER, dem Landschaftsverband Hildesheim und dem Landkreis Hildesheim.

Weitere Informationen zu den Ausstellungsorten und Terminen gibt es online unter:
👉 www.kulturregionale.de/de/magazin/bodenkunstschaetze
👉 www.karinvandermolen.nl